Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V.

BBNM zieht Bilanz nach der Power2Drive

Elektromobilitäts-Branche rückt nach schwierigen Monaten noch enger zusammen

München/Augsburg, 13. Mai 2025 | Mit der Power2Drive, eingebettet in die Messe The Smarter E Europe, hat in München in der vergangenen Woche die Leitmesse für Ladeinfrastruktur stattgefunden. Der erst Ende 2023 gegründete Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V. (BBNM) war dabei erstmals als offizieller Partner vertreten und brachte sich neben mehreren Moderationen auch mit einem Workshop ein.

Nach für die Branche schwierigen Monaten war auf der Messe aber aus Sicht der BBNM-Vorstände vor Ort in diesem Jahr wieder mehr Zuversicht zu verspüren, dass es bei der Mobilitätswende in Deutschland und ganz Europa bald wieder stärker vorangehen dürfte – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen passen. Folgende Eindrücke hat unser Verband auf der Messe gesammelt:

Die Technik entwickelt sich schnell weiter

Technisch betrachtet gibt es für viele Herausforderungen der nachhaltigen Transformation des Verkehrs bereits sehr gute Lösungen. Das zeigten auf der Messe diverse Aussteller mit Blick auf bidirektionales Laden sowie Megawatt Charging für Nutzfahrzeuge. Und trotz der großen Präsenz an asiatischen Herstellern hat die Messe in München wieder gezeigt, dass es auch in Deutschland und in anderen EU-Ländern sehr innovative Unternehmen gibt, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind. „Bei Backend-Systemen und Plattformen für das Energiemanagement müssen Aspekte der IT-Sicherheit aber noch stärker in den Blick genommen werden“, stellt BBNM-Vorstandsmitglied Thomas Bella fest.

Wettbewerbsfähigkeit steht auf der Kippe

Das große Aber: Wenn für diese europäischen Unternehmen nicht zügig die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, drohen sie auf dem Markt zu scheitern. „Unsere Gespräche mit Branchenvertretern haben gezeigt, dass die neue Bundesregierung dringend Impulse setzen muss, damit wieder mehr Projekte für Ladeinfrastruktur hierzulande angestoßen werden muss“, stellt der geschäftsführende BBNM-Vorstand Andreas Varesi fest. Ansonsten drohe eine neuerliche Insolvenzwelle und der Verlust des Anschlusses in dieser Schlüsselbranche. Die regulatorische Umsetzung des bidirektionalen und netzverträglichen Ladens muss ohne weiteren zeitlichen Verzug entschlossen angegangen werden.

Die Branche rückt enger zusammen

Die Messe hat wieder eindrücklich gezeigt, dass trotz allen Wettbewerbs auf dem Markt die Branche immer stärker zusammenarbeitet. Die zuletzt schwierigen Zeiten haben den Zusammenhalt gestärkt, viele Kooperationen sind entstanden, das Fachwissen wird zunehmend ausgetauscht. Und neben unserem Verband entstehen weitere neue Verbände, die sich nun themenspezifischer ausrichten und Wissen und Wünsche stärker bündeln, als das bislang der Fall war. Diese wachsende Expertise sollte unbedingt von Entscheidungsträgern genutzt werden, um realitäts- und praxisnahe politische Entscheidungen zu treffen. „Die Verbandsarbeit wird immer wichtiger, und wir als BBNM wollen auch mit den neu gegründeten charGER und der Trusted Charging Alliance eng zusammenarbeiten, um unsere Themen gemeinsam weiter voranzubringen“, sagte Lisa Bohm, geschäftsführende BBNM-Vorständin.

Öffentliche Diskussion muss wieder sachlich werden

Die emotional aufgeladenen Debatten, in denen dem Verbrennungsmotor mitunter offenbar ein unantastbarer Denkmalschutz übergestülpt werden soll, müssen auf eine sachliche Ebene zurückkehren. Nur wenn möglichst viele Mitglieder der Gesellschaft den Weg der Elektrifizierung mitgehen wollen, kann dieser auch gelingen. „Wirtschaftlich, ökologisch und menschlich haben wir keine Alternative, wenn wir langfristig erfolgreich und nachhaltig sein wollen“, sagt BBNM-Vorstandsmitglied Rached Kaiser. Dafür ist es essenziell, dass man sich gegenseitig zuhört und motiviert und nicht aus politischen Reflexen heraus wichtige Entwicklungen grundsätzlich ablehnt.

Die grundsätzlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bestehen der eigenen Unternehmen in der Mobilitätswende und deren Gelingen sind also gegeben. Viel kommt nun auf die Politik und damit auch auf die neue Bundesregierung an, ob die vorhandenen Chancen genutzt werden. Wir als BBNM bringen uns gerne intensiv dabei ein, dass dies eine Erfolgsgeschichte wird.