Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V.

BBNM bemängelt: Mit dieser Verkehrspolitik scheitert der Klimaschutz

Augsburg, 15. Juli 2025 – Die personelle Zusammenstellung des neuen „Expertenforum klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur“ (EKMI) macht auf viele Fachleute den Eindruck, dass eine erfolgreiche Mobilitätswende vom neuen Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gar nicht angestrebt wird. Dies müssen wir als Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V. (BBNM) ganz klar bemängeln.

„Der Kern einer echten Mobilitätswende wäre es, sich technologieentschlossen für die Elektromobilität auf der Straße zu bekennen und die Infrastrukturen für ÖPNV und Rad auszubauen“, stellt BBNM-Vorstandsmitglied Thomas Mertens fest. Stattdessen stammt der Großteil der Vertreter des sogenannten Expertenforums aus Zirkeln, die immer noch den alten Märchen von Technologieoffenheit hinterherlaufen – wohlwissend, dass die dafür notwendigen Hunderten Milliarden oder gar Billionen Euro für Wunderstoffe wie E-Fuels niemals aufgebracht werden können. „HVO100 beweist bereits heute, dass nur über Pflanzenölschmuggel und Taxonomiebetrug in Milliardenhöhe alternative Kraftstoffe in den Markt gepresst werden können“, erläutert Mertens. Dabei handele es sich um alternative Kraftstoffe, die in mancher Hinsicht sogar noch schlimmer für Mensch und Umwelt sind als Diesel und Benzin.

Doch dass diesen unverantwortlichen Träumen weiter nachgegangen werden soll, beweist alleine schon das: Es wurde von Herrn Schnieder eine ganze Arbeitsgruppe namens „Einsatz regenerative Kraftstoffe“ gebildet, um weiter eine Technologieoffenheit zu verfolgen, die außerhalb der Märchenwelt nur Geld verbrennt und letztendlich nicht funktioniert.

Digitale Kompetenzen, die zweite entscheidende Säule der Mobilitätswende, finden sich in den Arbeitskreisen aus Sicht des BBNM faktisch überhaupt nicht. „Das digitale Versagen des Expertenforums ist somit im Wortsinne programmiert“, sagt Mertens. Viele der Vertreter im sogenannten Expertenforum haben sich seiner Ansicht nach in den vergangenen Jahren sogar dadurch ausgezeichnet, dass sie den Ausbau der Ladeinfrastruktur bekämpften, Digitalprojekte in der Ladeinfrastruktur verhinderten sowie offen Desinformation zur Elektromobilität unterstützten.

Wer sind die großen Verlierer dieses sogenannten Expertenforums von Herrn Schieder?

  • Die deutschen Bürger: Zehntausende Deutsche sterben jedes Jahr an den Folgen der Verbrenner-Abgase, Hunderttausende Deutsche leiden an chronischen Krankheiten. Durch E-Fuels, HVO100 und Co. soll dieses Sterben und Leiden für Millionen Deutsche Bürger offenbar immer weitergehen.
  • Die deutschen Logistiker und deren Kunden: Eine elektrische Sattelzugmaschine senkt in Kombination mit einer guten Ladeinfrastruktur die jährlichen Betriebskosten von 60.000 Euro und mehr gegenüber einer Diesel-Sattelzugmaschine. Logistiker, die nicht zügig auf Elektromobilität umstellen, fahren angesichts der EU-Regularien auf die Insolvenz zu. Dabei brauchen Logistiker konkrete Hilfen der Politik in ihrem Land und keine Technologieoffenheit-Nebelkerzen.
  • Die Bundesfinanzen: Hunderte Milliarden Euro, die immer weiter an Öl-Autokraten und -Diktatoren überwiesen werden, fehlen hier im Land für Soziales, Infrastruktur und Steuersenkungen. Nur der Energieträger Strom macht es Deutschland möglich, diese finanzielle Abwärtsspirale zu beenden.
  • Klima und Umwelt: Einzig und allein Strom besitzt unter den Energieträgern das Potential, gleichzeitig CO2-neutral produziert werden zu können und auch finanzierbar zu sein.
  • Die deutschen Automobilhersteller: Sie werden zwischen dem Festkleben an aussterbender Verbrennertechnik und den harten Anforderungen der Zukunftsmärkte der Elektromobilität aufgerieben. Hunderttausende, gar Millionen Arbeitsplätze in der Automobil- und Zulieferindustrie wandern ab in progressive Länder wie China, Indien oder die Türkei – Länder mit hohen Digitalkompetenzen und mit einer klaren Bekenntnis zur Elektromobilität.

„Durch das offenbar politisch gebilligte absehbare Scheitern von Herrn Schnieder in der Klimapolitik verliert Deutschland nicht nur wertvolle Jahre, die Folgen des Klimawandels zu mildern. Er ruiniert mit diesem Kurs die Kernindustrien Deutschlands“, ist Mertens überzeugt. Deutschland habe Mobilitätsexperten mit Weitsicht verdient, keine Lobbyisten des Niedergangs.

Bild: KI- generiert