Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V.

5 Gründe, weshalb 2025 ein gutes Jahr für die E-Mobilität wird

17. Januar 2025

Es macht zwar den Eindruck, als seien sich die Stammtische und sozialen Medien darin einig, dass die Elektromobilität endgültig gescheitert sei. Doch in Wahrheit spricht nach der kleinen Flaute 2024 einiges dafür, dass selbst im manchmal so technologieskeptischen Deutschland die Mobilitätswende einen ganz neuen Schub bekommt. Wir als Bundesverband Beratung neue Mobilität e.V. (BBNM) erläutern, weshalb wir positiv auf das noch junge Jahr schauen.

1. Die EU hält an ihren Zielen fest
Nach der Europa-Wahl gab es zwar Bemühungen einzelner Gruppierungen, die EU-Ziele zur Dekarbonisierung des Verkehrs aufzuweichen. Doch das blieb ohne Erfolg. Die von der EVP geführte Kommission bekennt sich weiterhin klar zu den ab diesem Jahr wieder strengeren CO2-Flottengrenzwerten für die Hersteller sowie zur Emissionsfreiheit von Neufahrzeugen ab 2035. Das stärkt zum einen Automobilherstellern den Rücken, die bereits einen konsequenten Weg der Elektrifizierung eingeschlagen haben. Und es zwingt die Trödler darunter, kurzfristig nachzubessern. Das wiederum führt uns direkt zu Punkt 2…

2. Die E-Mobilität wird günstiger
Der einfachste Weg, die Flottengrenzwerte einzuhalten, ist für die Hersteller der Absatz eines höheren Anteils an Elektroautos. Sowohl Hersteller als auch Händler tun also gut daran, in diesem Jahr den Kunden Elektroautos schmackhafter zu machen als bisher. Und am besten geht das bekanntlich über den Preis. Angesichts gesunkener Produktionskosten für E-Autos gibt es hier unserer Ansicht nach akuten Spielraum nach unten. Außerdem sind für dieses Jahr bereits viele weitere günstigere Elektroautos angekündigt, die dabei helfen werden, die E-Mobilität auch für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich zu machen. Nicht zuletzt dürften in diesem Jahr viele zunächst gewerblich genutzte E-Autos auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen.

3. Die Ladeinfrastruktur wird leistungsfähiger
Von manchen unbemerkt ist in Deutschland die Ladeinfrastruktur in den vergangenen Jahren massiv gewachsen und wird es auch in diesem Jahr weiter tun. Das Schnellladenetz (DC) wächst aufgrund der Marktsituation aktuell von allein. Ab diesem Jahr dürfte auch das Angebot an Normalladern (AC) im Lebensumfeld der Menschen stark anwachsen und E-Mobilität damit sichtbarer werden. Denn das Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastruktur-Gesetz (GEIG) schreibt unter anderem vor, dass nun auch an gewerblich genutzten Bestandsimmobilien mit mehr als 20 Stellplätzen Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss – an Geschäften, Fitnessstudios, großen Restaurants und vielen weiteren Stellen, an denen das Auto sowieso länger parkt.

4. Die Technologie wird im Strommarkt zum Businesstreiber
Viele vermeintliche Nachteile der Elektromobilität sind längst Geschichte. Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt, zum Beispiel wurden die Batterien immer zuverlässiger und langlebiger. Auch in diesem Jahr wird diese Entwicklung voranschreiten. Viele Netzbetreiber haben inzwischen weniger die Risiken als die Chancen der E-Mobilität für die Netzstabilität auf dem Schirm. Wir erwarten, dass in diesem Jahr das Thema bidirektionales Laden auch in Deutschland vorangetrieben wird. Perspektivisch kann auch damit wiederum die E-Mobilität deutlich günstiger werden.

5. Die Erfahrung steigt, die Skepsis sinkt
Abseits der Stammtische wächst die Zahl derer stetig, die sich mit der Materie intensiv auskennen und neben der reinen E-Mobilität auch die Themen Energie und Wirtschaftlichkeit mitdenken. Für viele Unternehmen würde es sich bereits heute lohnen, ihren Fuhrpark vollelektrisch umzustellen – inklusive Lkw. Doch um das komplexe Feld zu überblicken, bedarf es kompetenter Unterstützung, die über den Tellerrand hinausschauen kann. Wir als BBNM tun auch in diesem Jahr wieder alles dafür, diese Kompetenzen zu bündeln. Und wir stehen politischen Gremien weiter als Unterstützer zur Verfügung, um treffsicher Entscheidungen treffen zu können, die das ganze Ökosystem berücksichtigen.

Allen Unkenrufen zum Trotz stehen die Weichen in diesem Jahr also sehr gut für eine positive Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland. Auf die neue Bundesregierung kommt die Herausforderung zu, die damit einhergehenden Chancen zu nutzen. Denn klar ist: Auch wenn man vermeintlichen Alternativen wie E-Fuels oder Wasserstoff politische Chancen geben will, so muss schon allein aus monetären Gründen der Großteil des Straßenverkehrs künftig batterieelektrisch werden.

Kontakt: presse@bbnm-ev.de